Wie in allen Lebensbereichen gibt es auch im Mobilitätsbereich strukturellen Rassismus. Sicher mobil zu sein, ob zu Fuß, mit Fahrrad, im ÖPNV, ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil, viele Personen sind im öffentlichen Raum sexistischer und rassistischer Belästigungen und auch körperlicher Gewalt ausgesetzt. Es gibt zahlreiche Berichte, in denen Personen in Bus oder Bahn vom Mitfahrenden oder dem Personal des ÖPNVs rassistisch diskriminiert, beleidigt oder bedroht werden. Auch das Personal z.B. Busfahrer*innen wird von Fahrgästen auf dieser Art diskriminiert.

Ebenso geschehen solche Ereignisse, wenn Personen an Bushaltestellen warten, zu Fuß unterwegs sind oder sich generell im öffentlichen Raum bewegen. Sie sind dann gezwungen, entweder alternative Wege und Transportmittel nutzen, auf bestimmte Wege verzichten oder nur mit großer Unsicherheit mobil sein. Es gibt also große Hindernisse beim Zugang zu Mobilität!

Von sexistischer und rassistischer Diskriminierung und Gewalt sind in besonderem Maße Schwarze FLINTA* Personen  und FLINTA of Colour betroffen. Diese sind von beiden oder mehreren Unterdrückungsformen, die miteinander zusammenhängen, betroffen, was als Intersektionalität bezeichnet wird. Eine gendergerechte Mobilitätswende muss daher immer auch intersektional sein.

Wer selbst Diskiminierungen und rassistische/sexistische Angriffe aus Ausgrenzeungen im Verkehr erlebt hat und darüber berichten möchte, kann dies beim Projekt Mobilität für alle mit Hilfe eines Fragebogens einbringen. Das Projekt will Diskriminierung im Verkehrsbereich sichtbar machen und Maßnahmen zur Abhilfe entwickeln. Es wird umgesetzt von VCD Brandenburg, autonomes Frauenzentrum Potsdam, Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Landeshauptstadt Potsdam, Grüne Jugend Brandenburg, Juso Hochschulgruppen, Migrations- und Integrationsrat des Landes Brandenburg, Opferperspektive e.V., Referat für Ökologie, Nachhaltigkeit und Verkehr des AStA Uni Potsdam, Zentrum gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit des Landes Brandenburg.

*FLINTA bezeichent Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen. Der Begriff umfasst alle Personen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität patriarchal diskriminiert werden