Fancy Women Bike Ride
Der «Fancy Women Bike Ride» ist eine bunte Radausfahrt, eine globale Bewegung für Freiheit und Unabhängigkeit, die von Frauen organisiert wird.
Das Konzept des Fancy Women Bike Ride hat Sema Gür 2013 mit Pinar Pinzuti in der türkischen Stadt Izmir ins Leben gerufen. Damals waren in der Türkei kaum Frauen im Alltag mit dem Rad unterwegs.
Innerhalb von wenigen Jahren verbreitete sich dieser Anlass auf weitere türkische Städte und Metropolen weltweit. Einmal im Jahr bringen die freiwillige Organisatorinnen beim Fancy Women Bike Ride überall auf der Welt zehntausende Frauen aufs Fahrrad. Während der gemeinsamen Ausfahrt feiern die Frauen ihre Liebe zum Radfahren, aber sie treten auch für mehr Rechte und eine bessere Infrastruktur für die Radfahrer ein.
2021 waren es bereits 80.000 Frauen in 150 Städten in 28 Ländern. Der Fancy Women Bike Ride ist eine internationale Ausfahrt und überwindet Unterschiede wie Klasse, Religion, Ideologie und Ethnizität.
‘Radfahren erweitert den Handlungsspielraum der Frauen und bietet ihnen mehr Freiheit im Alltag’ sagt Pinar Pinzuti, Koordinatorin der FWBR. So ist der «Fancy Women Bike Ride» nicht nur ein Ansporn, öfter Rad zu fahren, er ist auch ein Protest für mehr selbstbestimmte Mobilität von Frauen.
Für 2022 haben Frauen in über 200 Städten in 30 Ländern Ausfahrten angemeldet.
Durchführende Organisationen/Initiativen:
Fancy Women Bike Ride Initiativen in Deutschland: Berlin, Bielefeld, Bremen, Erlangen, Kamp-Lintfort, Köln, Mönchengladbach, München, Pforzheim, Stuttgart
So werden Mobilitätswende, Gender und Chancengerechtigkeit zusammen gedacht
Der «Fancy Women Bike Ride» ist deutlich mehr als eine Aufforderung an Nichtradlerinnen, sich in den Sattel zu trauen. Es ist auch ein Protest gegen die zunehmende Diskriminierung von Frauen weltweit.
Mit dem Rad sind Frauen im Alltag flink und unabhängig unterwegs. Sie erweitern damit ihren Radius. Mit dem Fancy Women Bike Ride machen die Teilnehmerinnen einander Mut, weiterhin durch die Städte zu radeln. Außerdem zeigen sie der Gesellschaft, dass sie viele sind.
Frauen jeden Alters, aller gesellschaftlichen Schichten und verschiedener Glaubensrichtungen sınd dabei. Einige Teilnehmerinnen seien anfangs unsicher gewesen, ob sie mit Kopftuch überhaupt mitradeln können. Doch alle sind willkommen.
Jede Person kommt als Individuum und soll sich wohlfühlen.
LBTQI Teilnehmende sind explizit willkommen, denn mit dem Fancy Women Bike Ride soll auch ein Zeichen gegen Diskriminierungen jeglicher Art gesetzt werden.
Mit jeder weiteren Fahrt wächst die Zahl der radelnden Frauen. Einige Teilnehmerinnen bieten inzwischen kleine private Fahrradkurse für Einsteigerinnen an. Sind die Frauen dann fit im Sattel, treffen sie sich regelmäßig zu gemeinsamen Ausfahrten. Außerdem organisieren sie kurze Eltern-Kind-Touren oder Radfahrevents für Kinder. In Köln organisiert Organisatorin Yeliz Karadeli-Yasar eine gemeinsame Ausfahrt mit Bike Bridge (ein ehrenamtlicher Verein, der v.a. geflüchteten Frauen Fahrradfahren beibringt) oder mit der Kidical Mass, wo die Mütter den Fancy Women Bike Ride mitunterstützen.
So baut das Projekt Barrieren zum Zugang und den Nutzen von Mobilität ab
Durch den Fancy Women Bike Ride gab es schon massive Masterplan-Veränderungen in Großstädten, wie in Izmir oder Mailand.
Fancy Women Bike Ride hat das Bewusstsein für die Europäische Mobilitätswoche geschärft, so dass in Hunderten von Städten die Kommunen, Veranstaltungen organisieren und Initiativen für aktive Mobilität fördern. In vielen Städten ist der autofreie Welttag nun etwas, das von vielen Bürgern gewünscht wird. Es gibt einige grundlegende Veränderungen bei den Mobilitätsdiensten, wie z. B. kostenloser Zugang zu U-Bahnen und Zügen für diejenigen, die mit dem Fahrrad pendeln, sicherere Fahrradabstellanlagen, vernetzte Fahrradinfrastruktur und Veranstaltungen, die die Nutzung des Fahrrads für die städtische Mobilität fördern.
Damit trägt das Projekt zu mehr Umweltschutz bei
Es geht neben der Sichtbarkeit von Radfahrerinnen im städtischen/öffentlichen Raum auch um die Forderung nach autofreien Städten.
Diese Formen von Beteiligung und Partizipation gibt es in dem Projekt
Der Fancy Women Bike Ride wird ehrenamtlich in verschiedenen Städten der Welt organisiert. Jede Stadt hat eine eigene Organisatorin. Einmal im Monat kommen diese bei einem Online-Treffen zusammen und tauschen sich über Planung und Organisation aus.