Verlängerung der der Stadtbahnverlängerung Zähringen unter Berücksichtigung von gendergerechten Aspekten

Straßenbahnschienen
Name: Verlängerung der der Stadtbahnverlängerung Zähringen unter Berücksichtigung von gendergerechten Aspekten
Laufzeit: 2005-2007
Kontakt: Martin Haag, Baubürgermeister der Stadt Freiburg
martin.haag@stadt.freiburg.de

2004 entschied die Stadt Freiburg, die Stadtbahn Zähringen zu verlängern. Im Rahmen des EU-Projekts „GENDER ALP! – Raumentwicklung für Frauen und Männer“ wurde die Kommune dabei unterstützt, Gender Mainstreaming beim Bauvorhaben anzuwenden. Dafür wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um bedarfs- und gendergerechte Aspekte in der Entwurfsplanung zu berücksichtigen. Neben der reinen Stadtbahnplanung ging es dabei auch um die Aufwertung des Stadtteilzentrums (bisherige Endhaltestelle), die Gestaltung weiterer Plätze im Verlauf der Stadtbahntrasse sowie die Neugestaltung einer Umsteigeanlage und eines Park and Ride-Parkplatzes.
Für die Ausarbeitung des Gutachtens wurde ein gendersensibles Beteiligungskonzept durchgeführt. Der Großteil der daraus resultierenden Empfehlungen wurde umgesetzt, 2014 wurde die Bahn fertig gebaut.

Durchführende Organisationen/Initiativen:

Stadt Freiburg Garten- und Tiefbauamt/ Büro plan & rat (Gutachterbüro)

So werden Mobilitätswende, Gender und Chancengerechtigkeit zusammen gedacht

Neben der Verbesserung des ÖPNVs und der Stärkung des Stadtteilzentrums verfolgte das Projekt explizit auch gleichstellungspolitische Ziele: Die Einbindung betroffener Personengruppen in die Planung sowie die Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum für Menschen in allen Lebenslagen. Zentrale Inhalte des Projektes waren die Berücksichtigung von Gender Mainstreaming im Planungsprozess der Stadtbahnverlängerung Zähringen, Betroffenenbeteiligung und Genderaspekte sowie die Implementierung von Gender Mainstreaming in die Stadtverwaltung (Pilotprojekt Bauverwaltung).
Neben einer Sensibilisierung und einem breiten Verständnis für das Thema Gender Mainstreaming und Geschlechtergerechtigkeit wurden konkrete Instrumente und Handreichungen entwickelt.

Diskussionen zu den Themen Aneignung öffentlicher Räume, Bedrohungen, sexuelle Belästigungen oder die Angst vor Übergriffen wurden in der verwaltungsinternen AG Gender ALP! (Projektsteuerung), aber auch im Rahmen der Workshops mit Verwaltung und lokalen Akteuren, geführt.

Diese Formen von Beteiligung und Partizipation gibt es in dem Projekt

Das Projekt wurde in einem kooperativen Planungsprozess erarbeitet, der sich an den Prinzipien des Gender Mainstreamings orientierte. Das Beteiligungskonzept umfasste eine Auftakt- und eine Abschlussveranstaltung im Stadtteil, fünf Stadtteilspaziergänge mit spezifischen Nutzungsgruppen (Frauen, Männer, Kinder, Mobilitätseingeschränkte) sowie moderierte Bürger*innenarbeitsgruppen. Das Ergebnis:

  • Verlegung einer Haltestelle, um für eine Belebung des Stadtteilzentrums zu sorgen.
  • Insgesamt sind in der Planung auch mehr Fußgänger*innenflächen enthalten
  • Rad- und Fußverkehr sind auf Wunsch der Beteiligten eindeutiger voneinander getrennt.
  • Barrierefreier Zugang zu den Haltestellen
  • Gewährleistung der sozialen Sicherheit

So baut das Projekt Barrieren zum Zugang und den Nutzen von Mobilität ab

Das Thema Barrierefreiheit spielte bei der Gestaltung der Haltestellen sowie den Zuwegen zu den Haltestellen eine wichtige Rolle, um so barrierefreie Wegeketten zu ermöglichen. Themen waren auch Aspekte des persönlichen Sicherheitsgefühls. Dies betrifft etwa besonders Endhaltestellen und Umsteigepunkte. Sozial unsichere Bereiche wurden im Rahmen der Stadtspaziergänge identifiziert und Vorschläge zur Verbesserung eingebracht.

Damit trägt das Projekt zu mehr Umweltschutz bei

Stadtbahnen gehören zu den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes, sind also im Wesentlichen klimafreundlich und umweltgerecht. Durch die Verlängerung der Stadtbahn bis zur Stadtgrenze (mit Umsteigepunkt mit Photovoltaikanlage, Fahrradboxen, Park & Ride-Anlage) wurde eine Verkehrsverlagerung angestrebt, die auch eingetreten ist.