Women in Urban Mobility

Das Projekt „Women in Urban Mobility“ zielt darauf ab, ein Netzwerk von Expert*innen für urbane Mobilität in ganz Europa zu schaffen und so das Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit in der urbanen Mobilität zu schärfen. Gestartet im Jahr 2021 und unterstützt durch eine Förderung von EIT Urban Mobility wird ein europäisches Netzwerk aufgebaut, das lokale Aktivitäten in den Städten München, Barcelona und Sofia durchführt. Neben Workshops und Netzwerkveranstaltungen, z.B. zu den Themen geschlechtergerechte Mobilitätsplanung, Female Leadership in Urban Mobility oder inklusive Innovationen mit Design Thinking, bildet der jährliche Summit den Höhepunkt, bei dem sich die lokalen Netzwerke und die gesamte Urban Mobility Community trifft. Um die Kollaboration und Sichtbarkeit zu fördern, werden über einen regelmäßigen Newsletter News aus dem Netzwerk und Geschichten von Frauen in der urbanen Mobilität sowie eine Auswahl von Veranstaltungen geteilt.
Durchführende Organisationen/Initiativen:
UnternehmerTUM, München; Universitat Politècnica de Catalunya, Barcelona; CARNET, Barcelona; JA Bulgaria, Sofia
So werden Mobilitätswende, Gender und Chancengerechtigkeit zusammen gedacht
Die Perspektiven von Frauen sind oft unterrepräsentiert, da es an Frauen in entscheidenden Positionen mangelt, aber auch ein Mangel an geschlechtergerechten, diskriminierungssensiblen und inklusiven Design-Prozessen im Innovationsmanagement existiert. WUM will mehr Frauen dazu ermutigen eine aktive Rolle im Innovationsprozess urbaner Mobilität einzunehmen. Dazu wurde beispielsweise das Weiterbildungsprogramm „Female Innovators in Urban Mobility” entwickelt. Um möglichst nachhaltig strukturelle Veränderung im Mobilitätsbereich anzustoßen, werden diverse Stakeholder-Gruppen zu Diskussionen eingeladen – aus Wissenschaft, Städten, Industrie, Öffentlichkeit. Dabei wird das Thema geschlechtergerechte Verkehrsplanung aus den Perspektiven der unterschiedlichen Länder (Deutschland, Spanien, Bulgarien) beobachtet und verglichen. In einem co-kreativen Prozess werden Lösungen für diese Städte gestaltet.
Dabei wird bewusst nicht nur von binären Geschlechterkategorien gesprochen, sondern es wird die Grundlage für einen gleichberechtigten Zugang von cis und trans Frauen, intergeschlechtlichen und nicht-binären Personen geschaffen sowie die Möglichkeit zur Teilhabe für alle. UnternehmerTUM benutzt in den eigenen Kommunikationskanälen geschlechtersensible Sprache, die Workshop-Trainer*innen kommunizieren ihre Pronomen in den angebotenen Online-Meetings und bei Event-Einladungen wird versucht, Sichtbarkeit für trans Frauen, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen zu schaffen und mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen. Bei der Auswahl unserer Speaker*innen für die Panel-Diskussionen achten wir bewusst auf Diversität und versuchen neben unseren Multi-Stakeholder Perspektiven auch immer queer-feministische und sozialwissenschaftliche Perspektiven sowie Themen wie Intersektionalität einzubringen, um Aufmerksamkeit in der Mobilitätsindustrie und im Innovationsmanagement zu schaffen, wo diese Diskussionen bisher noch zu wenig reflektiert werden.
Diese Formen von Beteiligung und Partizipation gibt es in dem Projekt
Das Projekt wurde von der UnternehmerTUM in München in Co-Kreation mit den Partner*innen aus Barcelona und Sofia gestaltet. Alle angebotenen Workshops und Meetups wurden gemeinsam entwickelt, um einen möglichst großen Lerneffekt für die Teilnehmer*innen zu erzielen. Die Lernansätze bestehen aus erfahrungsbasierten und sog. „challenge-based“ learning, d.h. es wird immer mit konkreten Fallbeispielen aus europäischen Städten gearbeitet. Die Teilnehmer*innen sollen so auf eine konkrete Implementierung ihrer erarbeiteten Innovationen hinarbeiten. Im Jahr 2022 wird das Online-Trainingsprogramm „Female Innovators in Urban Mobility” angeboten, an dem interessierte Frauen entweder in einzelnen Modulen oder als Gesamtprogramm teilnehmen können.
So baut das Projekt Barrieren zum Zugang und den Nutzen von Mobilität ab
Das 1. Meetup in München hatte den Titel „Gender-specific Mobility Planning” und adressierte bewusst die Mobilitätsbedürfnisse von Frauen. Es wurde diskutiert, dass Frauen eine größere Vielfalt an Mobilitätslösungen benötigen, um ihren Alltag in Städten zu bewältigen. Eine inklusive Mobilitätsplanung darf sich daher nicht nur auf Autos oder männliche Verkehrsteilnehmer beschränken, sondern muss durch die Überwindung von geschlechtsspezifischen Unterschieden die Lebensqualität in der Stadt und die Qualität von Verkehrsdienstleistungen für alle verbessern – etwa für Kinder, ältere Menschen und auch für Männer.
In Städten existieren viele „Angsträume”, in denen sich Menschen bedroht fühlen. Orte wie etwa Fußgänger*innentunnel, Parkhäuser oder schlecht beleuchtete Verkehrswege werden als unsichere Orte wahrgenommen. Die gestalterischen Maßnahmen zur Vermeidung oder Umgestaltung von Angsträumen sind vielfältig und umfassen neben der Stadt- und Freiraumplanung auch die Gestaltung von Verkehrswegen und -flächen. Insofern trägt das Projekt durch die Fokussierung auf vielfältige Perspektiven im Design und den Innovationsprozess von Mobilität und Mobilitätslösungen dazu bei, das Sicherheitsgefühl insgesamt zu erhöhen.
Damit trägt das Projekt zu mehr Umweltschutz bei
Das Projekt möchte Frauen (Studentinnen, Professionals, Gründerinnen etc.) ermutigen, sich stärker im Mobilitätssektor zu engagieren und mit ihren persönlichen und technischen Kompetenzen zur Lösung von Umweltproblemen beizutragen. Es soll ein Rahmen für mobilitätsinteressierte Frauen geschaffen werden, in dem sie sich inspirieren, austauschen und kollabieren können. Ziel ist es, dass diese Zusammenarbeit zu einer gemeinsamen Entwicklung und Erprobung von Innovationen und technischen Lösungen führt, die zu einer klimafreundlicheren und umweltgerechteren Mobilität führen.